Kleine Museen in Niedersachsen und Bremen stehen vor wachsenden Herausforderungen, insbesondere aufgrund von Personalmangel. Thomas Overdick, Geschäftsführer des Museumsverbands für Niedersachsen und Bremen, hebt hervor, dass trotzdem Schließungen von kleinen Museen nach wie vor die Ausnahme sind.

Die Schwierigkeit liegt vor allem darin, junge Menschen für die Mitarbeit in Museen zu gewinnen, wobei „jung“ hier Personen ab 60 Jahren einschließt, so Overdick. Es wird immer schwieriger, ehrenamtliche Mitarbeiter langfristig zu binden, und die finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder bleibt oft unzureichend.

Etwa 80 Prozent der rund 750 Museen in Niedersachsen und Bremen gelten als kleinere Museen, die meist ehrenamtlich betrieben werden und oft von Vereinen getragen werden. Diese Einrichtungen haben in der Regel maximal zwei Vollzeitstellen.

Ein Beispiel ist das Grenzlandmuseum in Bad Sachsa im Harz, das ebenfalls mit Schließung bedroht ist, vor allem aufgrund von Personalmangel. Der Förderverein besteht größtenteils aus Mitgliedern über 70 Jahren, und es fehlt an neuen Helfern. Zusätzlich belastet ein Wasserschaden in Höhe von bis zu 500.000 Euro die Einrichtung, ohne ausreichende finanzielle Unterstützung für die Sanierung.

Overdick betont die Bedeutung von Museen im ländlichen Raum als wichtige öffentliche Einrichtungen und Orte kultureller Bildung. Um ihre Zukunft zu sichern, müssen sich kleinere Museen anpassen, indem sie ihr Alleinstellungsmerkmal betonen und neue Wege finden, ehrenamtliche Arbeit zu organisieren, beispielsweise über digitale Plattformen wie WhatsApp-Gruppen.

Der Museumsverband fordert außerdem mehr Investitionen des Landes Niedersachsen in Museen, einschließlich eines 50-Millionen-Euro-Förderprogramms für individuelle Beratungen kleinerer Museen.