In den stimmungsvollen Wäldern der japanischen Präfektur Yamagata bringt der Fotograf Kazuaki Koseki eine faszinierende Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Natur zum Leben. In seiner Serie Summer Faeries stellt er Glühwürmchen – im Japanischen „himebotaru“ genannt – als Künstler dar, die das Licht in den Wäldern malen. Diese kleinen Lebewesen, die in der Nacht wie winzige Glühbirnen pulsieren, verwandeln die Landschaft in ein magisches Schauspiel.
Glühwürmchen sind ein bekanntes Sommerphänomen in Japan, besonders in der Nähe von Flussläufen. Ihre Anwesenheit zieht viele Menschen in die Wälder und Parks, um die flimmernden Insekten zu bewundern. Koseki, der in Yamagata lebt, hörte von der reichen Glühwürmchenpopulation in den Wäldern seiner Heimat und beschloss, sich auf eine Reise zu begeben, um dieses faszinierende Spektakel selbst zu erleben. Mit einer detaillierten Karte und umfangreicher Recherche zu den bevorzugten Lebensräumen der Glühwürmchen machte er sich auf die Suche nach dem perfekten Ort.
„Ich fuhr mit meinem Auto tief in den Wald, bis zum Ende des Forstweges, und begann dann, allein im Dunkeln, ohne Mondlicht, weiter zu Fuß zu gehen“, erzählt Koseki im Interview mit Colossal. Nach etwa einer halben Stunde Wanderung, während er seine natürliche Angst vor der nächtlichen Wildnis unterdrückte, erblickte er schließlich ein einziges, gelbes, blinkendes Licht.
„Die Silhouette des Waldes wurde schwach sichtbar“, beschreibt der Künstler die Szene. Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten, nahm die Anzahl der Lichter zu: „Es war wie ein funkelnder Sternenhimmel, der über mir schwebte.“
Koseki arbeitet mit einer Technik, bei der er mehrere Belichtungen in einem einzigen Bild überlagert. So entstehen Aufnahmen, die die schimmernden Lichtkugeln und die fließenden Flugbahnen der Glühwürmchen eindrucksvoll mit der Landschaft verbinden. In seinen Bildern tauchen Bäume, Wasserfälle, Waldtiere und ferne Horizonte auf, die durch die leuchtenden Insekten eine beinahe märchenhafte Atmosphäre bekommen.