Teile von Süddeutschland sind erneut von starken Regenfällen bedroht, nachdem letzte Woche ein heftiger Sturm über das Land gezogen ist, sagten Meteorologen am Donnerstag. Die Regierung versprach den von den jüngsten Überschwemmungen Betroffenen Hilfe.

Für Südbayern wird in einigen Gebieten zwischen Samstagabend und Montagnachmittag ein Niederschlag von bis zu 60 Millimetern vorhergesagt, sagte Dirk Mewes, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD).

Das wäre nicht so schwerwiegend wie letzte Woche, merkte er an, könnte aber immer noch erhebliche Gefahren darstellen, da die Wasserwege bereits angeschwollen und der Boden durchnässt sind. Erdrutsche seien eine solche Gefahr.

Laut DWD werden lokal begrenzte Gewitter mit Hagel und starken Böen weiter westlich in Bayern, im Bundesland Baden-Württemberg, von Donnerstagnachmittag bis Freitag erwartet. Auch dort könnte es zu starken Regenfällen von bis zu 40 mm in kurzer Zeit kommen.

Mehrere Orte in Bayern und Baden-Württemberg haben Regenfälle erlebt, die statistisch gesehen nur alle 50 bis 100 Jahre vorkommen. Bisher sind sechs Menschen durch die Überschwemmungen ums Leben gekommen.

Bundeskanzler Olaf Scholz versprach, dass der Staat denen in Not helfen werde.

„Wie bei früheren Hochwassern werden wir den Schaden zusammen mit den Bundesländern bewerten und Hilfe organisieren“, versprach Scholz in einer Erklärung vor dem Bundestag am Donnerstag.

Scholz räumte ein, dass die Bundes- und Landesregierungen besser auf solche Katastrophen vorbereitet sein müssten. Er sagte, der Küsten- und Binnenhochwasserschutz werde verbessert.

Viele, aber nicht alle Fernverkehrsdienste fahren laut den neuesten Service-Updates wieder in weiten Teilen Süddeutschlands.

Unterdessen teilte die Polizei mit, dass acht Personen leicht verletzt wurden, als bei Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser in einem Keller in Bayern eine unbekannte Substanz freigesetzt wurde.

Ein Polizeisprecher sagte, dass die Betroffenen über leichte Atemwegsreizungen geklagt hätten, nachdem sie auf einem Privatgrundstück in der Stadt Baar-Ebenhausen am Donnerstag mit der Substanz in Kontakt gekommen waren. Drei der Leichtverletzten seien Feuerwehrleute gewesen.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich wahrscheinlich um Salpetersäure handelte, die dann möglicherweise mit einer anderen Substanz reagierte. Der Vorfall sei jedoch „sehr kurz und nicht besonders intensiv“ gewesen, sagte der Sprecher.