Senfpflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch optisch ein Gewinn für jeden Garten. Sie entwickeln innerhalb weniger Wochen attraktive gelbe Blüten und lassen sich sowohl als Gründüngung als auch zur Herstellung von Speisesenf nutzen. Selbst ihre Blätter finden in der Küche Verwendung. Immer mehr Hobbygärtner entdecken daher das Potenzial dieser vielseitigen Pflanze – sowohl im Beet als auch auf dem Balkon.

Weißer, brauner und schwarzer Senf – die Unterschiede

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen weißem, braunem und schwarzem Senf. Die Körner des weißen Senfs, der oft auch als gelber Senf bezeichnet wird, sind eher mild im Geschmack und eignen sich hervorragend für feine oder mittelscharfe Senfsorten. Braune und schwarze Senfkörner hingegen entwickeln eine deutlich intensivere Schärfe und sind entsprechend für kräftigere Varianten geeignet. Da weißer Senf im Vergleich weniger hoch wächst, bietet er sich ideal für den Anbau auf dem Balkon an.

Standortwahl und Pflege

Senfpflanzen sind ausgesprochen genügsam. Sie gedeihen an sonnigen wie auch an halbschattigen Standorten zuverlässig. Wichtig ist jedoch die Beachtung der Fruchtfolge. Als Vertreter der Kreuzblütler – wie auch Kohl, Radieschen oder Rettich – sollte Senf nicht häufiger als alle vier Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Wer im Vorjahr bereits andere Kreuzblütler an einem Standort gezogen hat, sollte für Senf lieber eine andere Fläche wählen.

Die Aussaat ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich. Für die Ernte der Samen empfiehlt es sich jedoch, die Pflanzen zunächst im Haus vorzuziehen und ab Mitte Mai ins Freie zu setzen.

Ernte von Blättern und Samen

Bereits drei Wochen nach der Aussaat können die ersten Senfblätter geerntet werden. Sie sind aromatisch und verleihen Gerichten wie Suppen, Quark oder Salaten eine würzige Note. Ab Juni beginnt die Blütezeit. In dieser Phase verlieren die Blätter an Geschmack und sollten nicht mehr geerntet werden. Stattdessen reifen nun die Samenkapseln heran.

Sobald die Schoten trocken und hellgelb sind – meist ab September oder Oktober – können sie geerntet werden. Die Samen werden aus den Schoten gelöst und anschließend rund vier Wochen getrocknet, etwa auf Zeitungspapier an einem luftigen Ort.

Verwendungsmöglichkeiten der Senfkörner

Die getrockneten Senfkörner sind vielseitig einsetzbar: zum Einlegen von Gemüse, zur Verfeinerung von Fleischgerichten oder zur Herstellung von hausgemachtem Senf. Für ein Glas selbstgemachten Senf genügt bereits ein Quadratmeter Anbaufläche.