Die Nosferatu-Spinne, wissenschaftlich als Zoropsis spinimana bekannt, stammt ursprünglich aus der Mittelmeerregion und Nordafrika. In ihrer Heimat lebt sie bevorzugt in lichten Wäldern, versteckt sich tagsüber unter Steinen oder Baumrinde und geht nachts auf Jagd. Diese anpassungsfähige Art hat es jedoch auch geschafft, sich an menschliche Umgebungen zu gewöhnen und ist zunehmend in und an Gebäuden zu finden – oft in warmen Kellern oder Garagen, wo sie ohne ein eigenes Netz überleben kann.

Neue Verbreitungsgebiete in Europa und Deutschland

Die ersten Sichtungen der Nosferatu-Spinne außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes gab es bereits vor über 20 Jahren, insbesondere in der Schweiz im Raum Basel und in Österreich. In Deutschland wurde 2005 erstmals ein Exemplar in Baden-Württemberg gesichtet. Mittlerweile gibt es vermehrt Berichte über ihre Anwesenheit in Städten wie Mannheim, Berlin und Köln. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) scheint sich die Art besonders westlich des Rheins entlang auszubreiten, was durch wärmere Sommer und milde Winter begünstigt wird.

Wie gelangen die Spinnen nach Deutschland?

Die Verbreitung der Nosferatu-Spinne erfolgt auf unterschiedlichen Wegen. Experten vermuten, dass sie durch das Reisegepäck von Touristen, in Fahrzeugen oder durch Transportgüter nach Deutschland gelangt ist. Besonders entlang der Rheinschiene häufen sich die Sichtungen, was auf eine Verbreitung über den Straßenverkehr schließen lässt. Funde in Städten wie Bremen oder Berlin weisen jedoch darauf hin, dass diese Tiere mittlerweile auch ohne den Transport aus dem Süden anzutreffen sind und sich lokal verbreiten.

Typische Aufenthaltsorte der Nosferatu-Spinne in Gebäuden

In deutschen Haushalten wird die Nosferatu-Spinne am häufigsten in Kellern, Garagen oder sogar in höheren Etagen von Wohngebäuden entdeckt. Da sie am Boden jagt, ist sie meist in ebenerdigen Bereichen anzutreffen. Dank spezieller Hafthaare an ihren Beinen kann sie allerdings problemlos Wände und sogar Glasflächen erklimmen. Als Vertreterin der Kräuseljagdspinnen braucht sie kein Netz zum Jagen, kann jedoch Fäden spinnen, um ihre Eier in einem Kokon zu sichern. Ihre Beute erlegt sie mit einem giftigen Biss.

Wie erkennt man eine Nosferatu-Spinne?

Die Nosferatu-Spinne ist leicht an ihrem markanten Muster auf dem vorderen Rückenbereich zu erkennen. Diese Zeichnung, die an den berühmten Vampir Nosferatu aus dem Filmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau erinnert, hat der Art ihren Namen verliehen. Trotz der Anlehnung an den Vampir ernährt sich die Spinne nicht von Blut, teilt aber einige Gemeinsamkeiten mit der Figur: ihre nachtaktive Lebensweise und ihre giftigen Bisse. Eine ausgewachsene Nosferatu-Spinne erreicht eine Körperlänge von 1,5 bis 2 Zentimetern, und ihre Beine können eine Spannweite von bis zu 6 Zentimetern erreichen. Die Spinne ist gelblich-weiß-grau mit schwarzen Akzenten gefärbt. Wer ein Exemplar sichtet, kann es mit einem Foto beim NABU Naturgucker-Projekt melden.