Nach den Hitzewellen des Sommers zeigen sich in vielen Gärten die Spuren des Stresses. Während der Rasen oft verbrannt und lückenhaft ist, zeigen sich robuste Kräuter wie der Salbei von ihrer besten Seite. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um beiden die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und den Garten optimal auf den Herbst und den bevorstehenden Winter vorzubereiten.

Salbei: Ein mediterraner Alleskönner im heimischen Garten

Ob als Heilkraut, Küchenkraut oder Zierpflanze – der Salbei ist ein wahres Multitalent und erfreulicherweise sehr pflegeleicht. Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, fühlt er sich auch in deutschen Gärten wohl, solange seine grundlegenden Bedürfnisse erfüllt werden.

Standort und Pflege Der Salbei liebt die Sonne. Ein vollsonniger Platz ist für ihn ideal. Der Boden sollte eher mager, kalkhaltig und gut durchlässig sein, gerne mit einem hohen Sandanteil. Mit Staunässe kommt die Pflanze überhaupt nicht zurecht, während sie selbst hochsommerliche Hitzeperioden erstaunlich gut ohne zusätzliches Gießen übersteht.

Echter Salbei: Zwischen Aroma und Heilkraft In Deutschland ist vor allem der Echte Salbei (Salvia officinalis) verbreitet. Man erkennt ihn an seinen schmalen, spitz zulaufenden Blättern mit einer leicht runzeligen Oberseite und einer charakteristischen grau-grünen, filzigen Unterseite. Von Mai bis Juli schmückt sich der 40 bis 60 Zentimeter hohe Halbstrauch mit violetten Blüten an langen Stielen, was ihn auch für Blumenbeete attraktiv macht. Die intensive Würze und Heilwirkung stecken in den ätherischen Ölen der fleischigen Blätter. Für das beste Aroma erntet man sie kurz vor der Blüte. In der Küche genügen oft wenige Blätter, die in Fett mitgebraten werden, um Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten eine kräftige, leicht bittere Note zu verleihen. In der Naturheilkunde wird Salbei vor allem für seine entzündungshemmende Wirkung geschätzt, etwa als Tee oder Gurgellösung bei Hals- und Zahnfleischentzündungen. Zudem gilt er als verdauungsfördernd und schweißhemmend. Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten auf Salbeiprodukte jedoch verzichten.

Ziersalbei und der richtige Schnitt Neben dem Echten Salbei gibt es unzählige Zierarten, die mit Blüten von Weiß über Rot bis Blau beeindrucken. Einige von ihnen sind nicht winterhart. Ein Rückschnitt kurz vor dem Verblühen im Sommer kann bei vielen Arten eine zweite Blüte anregen. Beim Hauptschnitt im Frühjahr, nach den letzten starken Frösten, sollte man darauf achten, nicht zu tief in die bereits verholzten Teile zu schneiden, da die Pflanze von dort nur schwer wieder austreibt.

Rasenregeneration im Herbst: Tipps vom Profi

Nicht nur die Kräuter, auch der Rasen benötigt nach einem anstrengenden Sommer besondere Pflege. Hitzeflecken, kahle Stellen und verdichteter Boden sind typische Probleme. Tom Rowley, ehemaliger Greenkeeper des Leicester City FC und Experte der Grounds Management Association, erklärt, warum der Herbst die entscheidende Zeit ist, um dem Rasen wieder Leben einzuhauchen.

Schritt 1: Rasenfilz entfernen „Eines der größten Probleme nach dem Sommer ist Rasenfilz – eine trockene, schwammartige Schicht aus abgestorbenen Gräsern und Wurzelresten“, so Rowley. Dieser Filz blockiert die Zufuhr von Wasser und Nährstoffen zu den Wurzeln. Mit einem Rechen oder, falls vorhanden, einem Vertikutierer sollte diese Schicht gründlich entfernt werden. „Das ist anstrengend, aber es lohnt sich. So kann der Rasen wieder atmen.“

Schritt 2: Verdichtete Böden lockern Stark genutzte Flächen, etwa unter Gartenmöbeln oder auf Wegen, sind oft stark verdichtet. Wasser kann hier kaum noch eindringen. Rowley rät: „Stechen Sie mit einer Grabegabel 10 bis 15 Zentimeter tiefe Löcher in den Boden. Ein leichtes Hin- und Herbewegen der Gabel öffnet den Boden zusätzlich für Luft und Wasser.“ Bei sehr harten Böden kann das Einarbeiten von etwas Sand helfen, die Löcher offen zu halten.

Schritt 3: Kahle Stellen nachsäen Um kahle Flecken zu reparieren, wird die Erdoberfläche zunächst leicht aufgeraut. Anschließend wird passendes Saatgut verteilt und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. „Wenn es nicht regnet, sollte die Fläche täglich sanft bewässert werden. Nach etwa zwei Wochen zeigen sich die ersten neuen Halme“, erklärt der Experte. Wählen Sie eine Saatmischung, die zu Ihrem Garten passt, beispielsweise eine strapazierfähige Mischung für Familien mit Kindern.

Schritt 4: Richtig düngen für den Winter Eine Herbstdüngung ist essenziell, damit der Rasen gestärkt in den Winter geht. Empfehlenswert ist ein spezieller Herbstdünger mit niedrigem Stickstoff-, aber hohem Kalium- und Phosphoranteil. Dies stärkt die Wurzeln, ohne ein übermäßiges Wachstum anzuregen, das den ersten Frösten zum Opfer fallen würde. Der Dünger wird nach dem Vertikutieren und Nachsäen gemäß den Herstellerangaben ausgebracht.

Schritt 5: Weiter mähen, aber höher Der Rasenmäher sollte noch nicht eingemottet werden. Solange das Gras wächst, wird weiter gemäht, allerdings mit einer größeren Schnitthöhe. „Eine Höhe von etwa vier Zentimetern schützt das Gras vor Kälte und beugt der Ausbreitung von Moos und Unkraut vor“, rät Rowley. Kurzer Grasschnitt kann als natürlicher Dünger auf der Fläche verbleiben, längere Halme sollten jedoch entfernt werden, da sie den Rasen ersticken und Krankheiten fördern können.