Die klassische Pflanzzeit für Erdbeeren liegt im Spätsommer. Doch auch wer diesen Zeitpunkt verpasst hat oder gerade einen neuen Garten anlegt, kann im Frühling erfolgreich Erdbeeren pflanzen. Mit der richtigen Vorbereitung, Standortwahl und Pflanztechnik lassen sich auch zu dieser Jahreszeit gute Ergebnisse erzielen – und die Erdbeersaison sogar verlängern.

Sonniger Standort und lockerer Boden sind entscheidend

Erdbeeren bevorzugen einen sonnigen Platz im Garten mit lockerem, humusreichem Boden. Wichtig ist, dass das Beet nicht frisch umgegraben wurde, sondern sich bereits setzen konnte. Ideal ist ein Standort, auf dem in den letzten vier Jahren keine Erdbeeren oder Kartoffeln angebaut wurden. Diese Fruchtfolge verhindert die einseitige Auslaugung des Bodens und beugt Krankheiten wie der Verticillium-Welke vor.

Pflanzabstände und Mulchmaterial

Beim Pflanzen sollte ein Reihenabstand von etwa 80 Zentimetern eingehalten werden. Innerhalb der Reihe sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 30 bis 35 Zentimeter betragen. So bleibt genügend Platz zum Ernten, und es kann Stroh zwischen die Pflanzen gelegt werden. Das hält die Feuchtigkeit länger im Boden und verhindert, dass die Früchte auf der Erde liegen. Alternativ eignet sich auch getrockneter Rasenschnitt – dieser sollte jedoch nur dünn aufgetragen werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Verschiedene Pflanzentypen: Topfpflanzen, Frostpflanzen und remontierende Sorten

Für den Frühjahrsanbau stehen drei unterschiedliche Pflanzvarianten zur Auswahl:

1. Jungpflanzen im Topf:
Diese sind im Frühling in vielen Gartencentern erhältlich, jedoch meist noch recht klein. Sie sind empfindlich gegenüber Spätfrost und sollten deshalb erst nach den letzten Frostnächten ins Freiland gesetzt werden. In ihrem ersten Jahr bringen sie in der Regel nur eine geringe Ernte.

2. Frostpflanzen:
Hierbei handelt es sich um kräftige, einjährige Pflanzen, die bereits im Herbst ausgehoben und über den Winter bei rund null Grad gelagert wurden. Diese können nach Bedarf in den eigenen Kühlschrank gelegt und später eingepflanzt werden. Vom Pflanztermin bis zur Ernte vergehen etwa zehn bis zwölf Wochen. Die Pflanzzeit reicht dabei von Ende April bis Mitte Juni. Wer in Etappen pflanzt, kann die Erntezeit verlängern – allerdings nur im ersten Jahr, da die Pflanzen im Folgejahr einen natürlichen Rhythmus entwickeln. Beim Einpflanzen muss darauf geachtet werden, dass das Pflanzloch tief genug ist, um die langen Wurzeln aufzunehmen. Das Herz der Pflanze sollte dabei stets über dem Erdboden bleiben.

3. Mehrfach tragende Sorten:
Diese Sorten sind besonders gut für Balkone und Terrassen geeignet. Sie tragen zwar kleinere Früchte und davon nicht sehr viele, blühen dafür aber zwei- bis dreimal pro Jahr. Somit bieten sie über einen längeren Zeitraum hinweg frischen Naschgenuss. Ihre Blüten sind zudem dekorativ. Wichtig: Erdbeeren dürfen nicht in herkömmliche Blumenerde gesetzt werden, da diese oft zu viel Kunstdünger enthält. Besser geeignet ist Bio-Gartenerde in Kombination mit einem organischen Spezialdünger für Beerenpflanzen.

Fazit: Erdbeerpflanzung im Frühling ist machbar – mit Planung

Auch wenn der Spätsommer die klassische Zeit für das Pflanzen von Erdbeeren bleibt, ist eine erfolgreiche Kultivierung im Frühling durchaus möglich. Mit Frostpflanzen lässt sich die Ernte sogar gezielt steuern. Und für Balkone bieten mehrfach tragende Sorten eine dekorative und leckere Alternative. Wer die Bedürfnisse der Pflanzen kennt und auf Qualität bei Erde und Dünger achtet, kann sich auch im ersten Jahr schon auf die ersten süßen Früchte freuen.