Wer sich den Traum vom eigenen Apfelbaum erfüllen möchte, sollte vor dem Pflanzen einige wichtige Faktoren beachten – angefangen bei der passenden Sorte bis hin zum idealen Standort. Denn nur so gedeiht der Baum optimal und bringt reichlich aromatische Früchte hervor.
Sonniger Standort und ausreichend Platz sind entscheidend
Damit ein Apfelbaum gesund wächst und eine gute Ernte liefert, benötigt er viel Sonne. Je mehr Licht die Früchte erhalten, desto höher ist ihr Vitamingehalt. Auch der Platzbedarf spielt eine zentrale Rolle: Hochstämme benötigen zwischen 50 und 100 Quadratmeter, Halbstämme etwa 30 bis 40 und Buschbäume rund 12 bis 15 Quadratmeter. Wichtig ist zudem die Wahl der richtigen Unterlage – also des Wurzelteils, auf dem die Edelsorte veredelt wurde. Diese bestimmt maßgeblich, wie kräftig der Baum wächst.
Für lockere Sandböden empfiehlt sich eine stark wachsende Unterlage, während auf lehmigen Böden auch schwächer wachsende Varianten gut gedeihen. Informationen zur Unterlage sind in der Regel auf dem Pflanzetikett zu finden. Wer eine schnell wachsende und ertragreiche Sorte möchte, sollte auf sogenannte Sämlingsunterlagen eher verzichten, da diese erst nach etwa zehn Jahren Früchte tragen.
Ein zweiter Baum zur Bestäubung ist notwendig
Die meisten Apfelbäume sind auf Fremdbestäubung angewiesen – das bedeutet, dass in der Nähe ein zweiter Apfelbaum stehen muss, der zur gleichen Zeit blüht. Gute Kombinationen sind zum Beispiel Cox Orange und Gravensteiner. Für kleine Gärten bieten sich Zieräpfel oder sogenannte Familienbäume an. Letztere vereinen mehrere Sorten auf einem Stamm und können sich gegenseitig befruchten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich im Fachhandel beraten lassen, welche Sorten sich gut ergänzen.
Auswahl der richtigen Apfelsorte: Geschmack und Widerstandsfähigkeit zählen
In Deutschland gibt es schätzungsweise rund 2.000 Apfelsorten – da fällt die Entscheidung nicht leicht. Neben Standort und Bestäubung ist vor allem der Geschmack entscheidend. Ein Besuch bei einem regionalen Obsthof kann bei der Wahl helfen. Auch Reifezeitpunkt und Lagerfähigkeit sollten berücksichtigt werden.
Moderne Züchtungen punkten mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten wie Mehltau oder Apfelschorf. Außerdem reagieren sie oft weniger empfindlich auf Spätfröste – ein Vorteil in Zeiten des Klimawandels, da viele Apfelbäume inzwischen früher blühen als noch vor einigen Jahren. Ideal sind Bäume aus regionalen Baumschulen, da sie an die örtlichen Klimabedingungen angepasst sind.
Empfehlenswerte Apfelsorten im Überblick
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Pinova: pflegeleicht, schnittarm, zuverlässiger Ertrag auch nach Frost
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Regine: blüht robust und ist wenig frostempfindlich
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Joachim Gauck: große Früchte, resistent gegen Feuerbrand und Schorf
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Rote Wolke: attraktive Optik mit rötlichem Laub und rotem Fruchtfleisch
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Santana: gut verträglich für viele Apfel-Allergiker
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Topaz: besonders beliebt – süß, knackig und saftig
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Berlepsch: lange lagerfähig, hoher Vitamin-C-Gehalt
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Boskop: säuerlich und hervorragend lagerbar
Die beste Zeit zum Pflanzen: der Herbst
Zwar lassen sich im Topf gezogene Apfelbäume vom Frühjahr bis in den Herbst setzen, doch gilt der Herbst als optimale Pflanzzeit. Dann können die Bäume noch vor dem Winter gut anwachsen und sich bis zum Frühjahr verwurzeln. Zusätzlich sind wurzelnackte Bäume – also Exemplare ohne Topf – in dieser Zeit günstiger, häufig bis zu ein Drittel preiswerter. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen, damit sich die Wurzeln gut entfalten können.
Mit der richtigen Vorbereitung und einer gut überlegten Sortenwahl steht der erfolgreichen Apfelernte aus dem eigenen Garten nichts im Weg.