Bis zum 5. Januar zeigt die Fondation Cartier-Bresson die Ausstellung „Remember to Forget“ der französischen Künstlerin Mame-Diarra Niang. Der Kurator der Ausstellung, Clément Chéroux, Direktor der Fondation Henri Cartier-Bresson, beschreibt sie folgendermaßen:
Im Mittelpunkt der neuen Serie von Mame-Diarra Niang steht der schwarze Körper. Die Künstlerin strebt jedoch nicht danach, diesen zu definieren oder eine Geschichte darüber zu erzählen. Ganz im Gegenteil – sie möchte ihn von den Darstellungen befreien, die durch Jahrhunderte westlicher Erzählungen auferlegt wurden. Sie sucht nach einer Abstraktion, die sie als „Nicht-Porträts“ bezeichnet. Jedes der Bilder dieser Tetralogie kann als eine Art Selbstreflexion der Künstlerin betrachtet werden. „Was macht mich aus?“, fragt sie sich. Ihre Persönlichkeit lässt sich nicht auf eine festgelegte, zugewiesene oder unterworfene Identität reduzieren. Sie besteht aus Erfahrungen, Erinnerungen und dem Vergessen. Sie ist daher einem ständigen Wandel unterworfen. Dieses Fließen, dieses sich ständig neu formierende Territorium ist das, was sie in ihrer Arbeit erforscht.
Dieses Projekt begann während einer langen Phase des Lockdowns, in der Mame-Diarra Niang Bildschirme neu fotografierte. Sie spielt dabei bewusst mit den Defekten traditioneller Fotografie, wie Unschärfe, Verzerrungen oder Lichtflecken. Ähnlich wie ein Psychologe, der Tintenkleckse eines Rorschach-Tests verwendet, um das Unbewusste zu offenbaren, nutzt sie diese Brüche in der zeitgenössischen Bildsprache als Projektionsflächen. „Ich bin diese Unschärfe“, sagt sie