Die meisten Oleander-Sorten, auch als Rosenlorbeer bekannt, überstehen den Winter in unseren Breitengraden im Freien nicht ohne Probleme. Einige widerstandsfähigere Sorten wie „Villa Romaine“, „Atlas“, „Italia“ und „Cavalaire“ sollen Temperaturen von bis zu minus zehn Grad aushalten können. Andere Sorten sind nur bedingt frosttolerant und vertragen gelegentliche Fröste bis etwa minus fünf Grad, jedoch keinen Dauerfrost.
Oleander richtig überwintern
Damit Oleander gesund bleibt und prächtig blüht, ist es wichtig, Bedingungen zu schaffen, die seiner mediterranen Herkunft möglichst nahekommen. Von Frühling bis Herbst benötigt die Pflanze einen sonnigen, wind- und regengeschützten Standort. Zum Überwintern sollte der Oleander, abhängig von der Wetterlage, im Herbst oder frühen Winter an einen hellen, gut belüfteten Ort gebracht werden, der Temperaturen zwischen null und zehn Grad bietet. Dabei sollte die Pflanze so lange wie möglich draußen bleiben, bevor sie ins Winterquartier umzieht.
Solange keine starken Fröste auftreten, kann der Oleander nahe am Haus platziert und in ein schützendes Vlies eingewickelt werden. In dieser Zeit reicht es, die Pflanze moderat zu gießen – etwa einmal pro Woche. Ebenso ist es ratsam, den Oleander regelmäßig auf Schädlinge wie Läuse, Spinnmilben und den Oleanderkrebs zu kontrollieren.
In besonders milden Wintern oder Regionen kann der Oleander auch draußen überwintern, wenn er gut geschützt ist. Dafür sollte der Topf auf eine Styroporplatte gestellt und mit Luftpolsterfolie umwickelt werden. Eine Kokosfasermatte auf der Erdoberfläche bietet zusätzlichen Schutz. Die Triebe können zudem mit einem Gartenvlies abgedeckt werden.
Wann kann Oleander im Frühjahr wieder ins Freie?
Der Zeitpunkt, wann der Oleander wieder nach draußen darf, hängt von der Witterung und der Art der Überwinterung ab. Pflanzen, die kühl bei unter zehn Grad überwintert haben, können oft schon im April wieder ins Freie. Sie sind an niedrige Temperaturen und leichte Nachtfröste gewöhnt.
Oleander, die in wärmeren Räumen überwintert haben, sollten hingegen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie gestellt werden. Diese Pflanzen haben in der Regel im Winterquartier bereits neue, frostempfindliche Triebe gebildet. In den ersten Wochen im Freien sollte der Oleander zunächst im Schatten stehen, um sich schrittweise an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.
Für einen kompakten Wuchs und viele Blüten ist es ratsam, den Oleander regelmäßig zurückzuschneiden. Dabei ist zu beachten, dass alle Teile der Pflanze, auch der Saft, giftig sind. Daher sollte beim Schneiden Handschuhe getragen werden. Ältere Triebe sollten jährlich auf etwa 10 bis 15 Zentimeter zurückgeschnitten werden, damit sie kräftig neu austreiben. Jüngere Triebe werden weniger stark geschnitten, um die Blütenstände nicht zu entfernen – andernfalls bleibt der Oleander in diesem Jahr blütenlos.
Umtopfen und Düngen für kräftiges Wachstum
Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Oleander mit frischer Erde und Dünger zu versorgen. Junge Pflanzen sollten jedes Jahr in einen größeren Topf umgetopft werden, während dies bei älteren Pflanzen nur alle paar Jahre nötig ist. Es empfiehlt sich, einen Langzeitdünger zu verwenden, da der Oleander viele Nährstoffe benötigt.
Sichtbar wird der richtige Zeitpunkt, wenn die Blätter dunkler und kräftiger werden. Wer sich für eine wöchentliche Düngung entscheidet, sollte ab Anfang September das Düngen einstellen, damit die Triebe ausreichend verholzen und vor Frost geschützt sind.
Im Sommer reichlich gießen
Auch wenn der Oleander aus dem warmen Süden stammt, benötigt er im Sommer viel Wasser. An besonders heißen und windigen Tagen kann es notwendig sein, die Pflanze bis zu dreimal täglich zu gießen. Um den Aufwand zu minimieren und eine gleichmäßige Wasserversorgung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, den Topf in einen Untersetzer zu stellen, der ebenfalls mit Wasser gefüllt wird. So bleibt der Oleander stets gut versorgt.