Am 21. Dezember 2024 erleben wir in Deutschland die Wintersonnenwende, den kürzesten Tag des Jahres. In Hamburg zum Beispiel vergehen an diesem Tag nur 7 Stunden und 28 Minuten zwischen Sonnenaufgang um 8:34 Uhr und Sonnenuntergang um 16:02 Uhr. Danach werden die Tage allmählich wieder länger – zunächst jedoch nur um wenige Sekunden. Ende Januar dauert der Tag bereits fast neun Stunden.

Was passiert am kürzesten Tag des Jahres?

Die Wintersonnenwende markiert den Zeitpunkt, an dem die Sonne auf der Nordhalbkugel am tiefsten über dem Horizont steht. Dieser astronomische Wendepunkt fällt jedes Jahr auf den 21. oder 22. Dezember. Die Sonne geht an diesem Tag spät auf und früh wieder unter. Je weiter nördlich ein Ort liegt, desto kürzer ist der Tag. In Norddeutschland ist der Unterschied zur Tageslänge in Süddeutschland fast eine Stunde. Nördlich des Polarkreises bleibt die Sonne sogar den ganzen Tag über unsichtbar.

Wann wird es morgens wieder früher hell?

Nach der Wintersonnenwende werden die Tage zunächst nur nachmittags länger. Der Sonnenaufgang verzögert sich in den ersten Januarwochen sogar noch leicht, während die Sonne nachmittags bereits später untergeht. Der Grund dafür liegt in der elliptischen Umlaufbahn der Erde um die Sonne. Diese leicht abgeflachte Bahn sorgt dafür, dass der Sonnenstand sich nicht gleichmäßig verschiebt. Erst um den 21. März zum astronomischen Frühlingsbeginn sind Tag und Nacht wieder gleich lang. Dann geht die Sonne etwa um 6 Uhr auf und gegen 18 Uhr unter. Der längste Tag des Jahres folgt mit der Sommersonnenwende am 21. Juni 2025, wenn die Sonne über 17 Stunden lang scheint.

Warum sind die Tage unterschiedlich lang?

Die Erde benötigt ein Jahr, um die Sonne einmal zu umrunden. Wäre die Erdachse nicht geneigt, sondern würde senkrecht zur Umlaufbahn stehen, wären die Tage überall auf der Erde gleich lang. Doch die Erdachse ist um 23,5 Grad geneigt. Dadurch zeigt in einem Halbjahr die Nordhalbkugel und im anderen Halbjahr die Südhalbkugel mehr zur Sonne. Zur Wintersonnenwende erreicht die Erde auf ihrer Umlaufbahn den Punkt, an dem die Nordhalbkugel wieder stärker von der Sonne bestrahlt wird. In diesem Jahr geschieht dies exakt am 21. Dezember um 10:20 Uhr.

Wann beginnt der Winter offiziell?

Der kürzeste Tag des Jahres markiert auch den astronomischen Winterbeginn. Meteorologen sehen dies jedoch anders: Für sie beginnt der Winter bereits am 1. Dezember. Diese Definition erleichtert die wetterstatistische Auswertung, da die Jahreszeiten in der Meteorologie in drei Monate unterteilt sind. Der astronomische Winter endet mit dem Frühlingsbeginn um den 21. März.

Warum ist es am kürzesten Tag nicht am kältesten?

Trotz der kürzesten Tageslänge fällt der kälteste Tag des Jahres meist in den Januar oder Februar. Dies liegt daran, dass die Erde Wärme langsam speichert und ebenso langsam abgibt. Die Sonne steht im Winter tief am Himmel, wodurch weniger Sonnenenergie die Erdoberfläche erreicht. Diese kühlt sich in den Wochen nach der Wintersonnenwende weiter ab, bevor die stärker werdende Sonneneinstrahlung im Frühjahr die Temperaturen wieder steigen lässt.

Die elliptische Bahn der Erde um die Sonne beeinflusst die Temperatur kaum. Tatsächlich ist die Erde der Sonne im Dezember sogar näher als im Juni. Entscheidend für die Temperaturen sind der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen und die Dauer der Tageshelligkeit.